ERWIESEN WIRKSAM
Wirksamkeit von Hypnose in der Therapie
Hypnose ist ein wirksames Verfahren!
Der wissenschaftliche Beirat Psychotherapie, ein gesetzlich verankertes Gremium, das von Experten der Bundesärztekammer und der Bundestherapeutenkammer gebildet wird, stellt in einem Gutachten im Jahr 2006 fest, dass Hypnose in bestimmten Gebieten als wissenschaftlich anerkannt gelten kann und der Nachweis der Wirksamkeit wissenschaftlich erbracht wurde.
https://www.aerzteblatt.de/pdf/PP/5/6/s285.pdf
Den Anstoß für die wissenschaftliche Anerkennung von Hypnose in Deutschland gab eine Arbeitsgruppe unter Leitung von Prof. Dr. Dirk Revensdorf an der Universität Tübingen mit einer 2003 erstellten Expertise für den Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie. In dieser Dokumentation fasste er den damals aktuellen Stand der Forschung zur Wirksamkeit von Hypnose in der Psychotherapie zusammen, welcher zu diesem Zeitpunkt aus mehr als 200 Studien über Hypnose bestand.
http://www.meg-tuebingen.de/downloads/Expertise.pdf
Studien über Anwendungsgebiete von Hypnose
In seiner Expertise erstellte Prof. Dr. Revenstorf die folgende Tabelle. Sie bietet einen schnellen Überblick über diejenigen Anwendungsgebiete der Hypnose, in welchen Studien entweder Belege oder zumindest Hinweise für Wirksamkeit liefern:
Kategorien 1-12 gemäß WBP (ICD-10) | Störungsbereiche mit empirisch belegter Wirksamkeit |
Weitere indizierte Störungsbereiche |
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1. Affektive Störungen (F3) | Depression, Hypomanie | |
2. Angststörungen (F40, 41, 42) | Phobien | Panikattacken, Zwang |
3. Belastungsstörungen (F43) | akute Belastung, posttraumatische Belastung, Anpassungsstörung |
|
4. Dissoziative, Konversions-, Somatoforme Störungen (F44, 45, 48) |
somatoforme Schmerzen, Reizdarm, Fibromyalgie, u.a. |
autonome Funktionstörungen, Konversionen, Hypnochondrie, Dissoziative Identitätsstörung, Amnesie, Fugue, Stupor |
5. Eßtörungen (F50) | Essattacken, Körperbild bei Essstörungen |
Bulimie, Anorexie |
6. Andere Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen (F51,52 ,21) |
Schlafstörungen, sexuelle Störungen | |
7. Psychische und soziale Faktoren bei somatischen Krankheiten (F54) |
Operationschmerz, Geburtsschmerz, Krebsschmerz, Migräne, u.a. |
Tinnitus |
8. Persönlichkeitsstörungen (F60) Verhaltensstörungen (F63-69) |
Abnorme Gewohnheiten, Störung der sexuellen Identität und der sexuellen Präferenz , strukturelle Frühstörungen |
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9. Abhängigkeit und Substanzmissbrauch (F1, 55) |
Tabakabusus | Alkoholismus, Missbrauch von psychotropen Drogen |
Schizophrenie und wahnhafte Störungen (F29) |
Schizophrenie ohne Intelligenzminderung |
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11. Anpassungsstörungen bei Intelligenzminderung (F7) |
||
12. Hirnorganische Störungen | Lähmung nach Insult, Infarkt, bei MS | |
Zusätzlich | Adipositas | |
Kinder und Jugendliche | Schmerzkontrolle, Enuresis, Übelkeit und Erbrechen bei Krebs |
Tics, Aufmerksamkeitsstörungen, Störungen des Sozialverhaltens |
Sehr informativ ist auch ein Vortrag http://www.meg-tuebingen.de/downloads/2012-05%20Hypnose-Wirksamkeit.pdf von Prof. Dr. Revenstorf aus dem Jahr 2012 über die Wirksamkeit von Hypnose. Darin wird ein Überblick über den Stand der Wirksamkeitsforschung gegeben und zugleich auf die Ergebnisse einiger Studien näher eingegangen.
Wirksamkeit von Hypnose im Vergleich mit anderen Methoden
Wenn Sie eine Gesprächstherapie oder eine Verhaltenstherapie machen, befinden Sie sich im bewussten Denken und Handeln. Sie sprechen im Wachzustand über ihr Problem, trainieren alternative Verhaltensweisen und Sie versuchen, mit dem rationalen Verstand Lösungen zu finden. Das Problem ist nur: Über 90 Prozent von allem, was wir täglich machen, erledigt unser Gehirn ohne uns – unbewusst, und oft ohne dass wir es merken. Infolgedessen wird klar, dass man mit solchen Therapieformen, sehr viel Potential verschenkt. Hypnose bezieht den unbewussten Teil der Psyche mit ein.
Dr. Alfred Barrios verglich die Wirksamkeit von Hypnose mit anderen Methoden in seiner Studie zur Wirksamkeit. Die Studie kam zu dem folgenden interessanten Ergebnis:
- Psychoanalyse: 38 % der Menschen haben nach 600 Sitzungen eine Lösung erreicht.
- Verhaltenstherapie: 72 % der Menschen haben nach 22 Sitzungen eine Lösung erreicht.
- Hypnosetherapie: 93 % der Menschen haben nach 6 Sitzungen eine Lösung erreicht.
Quelle: Alfred A. Barrios, PhD, in Psychotherapy Magazine, v7n1, and in Psychotherapy: Theory, Research, and Practice, Spring 1970.
Demnach ist Hypnose nicht nur eine besonders wirksame, sondern auch eine ökonomisch sinnvolle Behandlungsmethode.