Häufig gestellte Fragen zur Hypnosetherapie

Im Folgenden möchte ich kurz auf häufige Fragen bezüglich Hypnose und Hypnotherapie eingehen, die mir in meiner Praxis immer wieder gestellt werden.

Bezahlt meine Krankenkasse die Therapie?

Psychologen ohne Kassenzulassung und Heilpraktiker für Psychotherapie können nicht kassenärztlich mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechnen. Sie bieten ebenfalls Psychotherapie an, die aber privat abgerechnet werden muss.

Gesetzliche Krankenkassen übernehmen i.d.R. keine Kosten für eine Hypnotherapie. Bei Privatkassen sind die Kostenübernahmeregelungen sehr unterschiedlich. Sie sollten sich vor Therapiebeginn unbedingt bei Ihrer Krankenkasse über die Möglichkeiten einer Kostenübernahme informieren.

Was ist der Unterschied zwischen Hypnotiseur und Hypnotherapeut?

Bereits das Wort „Therapeut“ macht deutlich, dass es sich bei Letzterem um einen Anwender eines Heilberufes handelt, der die Hypnose therapeutisch einsetzt, um kranken Menschen damit zu helfen. Hypnotiseur ist, wer Hypnose einsetzt, aus welchen Beweggründen und zu welchen Zwecken auch immer.

Wie funktioniert Hypnose?

Über verschiedene Einleitungstechniken werden Sie durch Veränderung des Bewusstseinszustands in eine hypnotische Trance hineingeführt. Durch direkte oder indirekte Suggestionen oder Vorstellungsbilder wird ein Veränderungsprozess angestoßen, der Ihren Willen unterstützen kann, Ihr Wunschziel zu erreichen.

Das Bewusstsein akzeptiert nur Gedanken die ihm plausibel erscheinen, was aber für uns Menschen bedeutet, dass wir Veränderungen in unserem Leben nur sehr schwer durchsetzen können. Hypnose umgeht den „Kritischen Wächter des Bewusstseins“; sie interagiert direkt mit dem Unterbewusstsein. Die innere Welt öffnet sich; frühere oder auch imaginierte zukünftige Erlebnisse können als absolut real wahrgenommen werden. Dadurch können eigene Ressourcen mobilisiert und unbewusste Verhaltensweisen neu konditioniert werden.

Funktioniert Hypnose auch bei mir?

Ja – wenn Sie in Trance gehen können, suggestibel sind und keine größeren mentalen Defizite haben.

Trance ist ein natürlicher Zustand. Wenn Sie beim Lesen eines spannenden Buches zeitweise nicht mitbekommen, was um Sie herum passiert oder Sie auf der Autobahn merken, dass Sie gerade fünf Kilometer gefahren sind und Sie sich nicht mehr daran erinnern können, wie sie dort hingekommen sind, dann kennen Sie tranceartigen Zustände bereits aus Ihrem Alltag.

Ob Suggestionen bei Ihnen wirken? Testen Sie sich einfach selbst: Stellen Sie sich vor, in eine Zitrone zu beißen. Wenn Ihr Körper dabei so reagiert als hätten Sie tatsächlich in eine Zitrone gebissen und Ihr Mund vermehrt Speichel produziert, können Sie davon ausgehen, dass andere Suggestionen bei Ihnen auch wirken. Unser Gehirn macht kaum einen Unterschied zwischen der tatsächlichen Realität und der Vorstellung. Genau dieses Prinzip wird durch Hypnose genutzt. Fühlen, Denken und Handeln werden neu gelenkt.

Prinzipiell sind (fast alle) Menschen hypnotisierbar. Entscheidend ist die Bereitschaft, sich hypnotisieren zu lassen.

Kann ein Hypnotiseur mich gegen meinen Willen hypnotisieren?

Nein – nicht einmal der beste Hypnotiseur kann Sie hypnotisieren, wenn Sie eine ablehnende Haltung einnehmen. Deshalb wird zu Beginn einer Showhypnose meist ein Eignungstest durchgeführt. Es werden diejenigen Menschen aus dem Publikum herausgesucht, die erstens „mitmachen“ wollen und zweitens besonders empfänglich für Suggestionen sind. Andere Zuschauer kommen nicht in Frage.

Bin ich in Hypnose dem Therapeuten hilflos ausgeliefert?

Nein – auch wenn dieses Bild gerne von der Showhypnose vermittelt wird. Kein Mensch ist unter Trance willenlos. Tatsächlich ist es so, dass ein Teil Ihres Bewusstseins weiß, wo Sie sich gerade befinden, während Sie zugleich die hypnotischen Erfahrungen erleben – innerlich “bleibt ein Auge auf“. Sie erleben Ihre Trance mit und sind jederzeit in der Lage, die vorgeschlagenen Suggestionen anzunehmen oder abzulehnen. Sie würden in der Hypnose keine Dinge tun, die Sie ansonsten ablehnen würden. Sie behalten die Kontrolle über das, was geschieht. Dabei sind Sie sich dessen bewusst, was der Therapeut sagt, und können die Trance jederzeit beenden – sollte dies nötig sein.

Werde ich in Hypnose Geheimnisse ausplaudern?

In Hypnose können Sie vertrauliche Informationen über sich selbst gewinnen, aber wenn Sie diese Geheimnisse nicht unter normalen Umständen jemandem anvertrauen würden, tun Sie es auch nicht in Hypnose. Durch Hypnose kann niemand dazu gebracht werden, Dinge zu verraten, die er für sich behalten möchte.

Wie fühlt sich eine Hypnose an?

Das Empfinden der hypnotischen Trance ist sehr unterschiedlich und individuell. Hypnose wird in erster Linie als tief erholsam erlebt. Das Zeitempfinden ist verändert und die Außenwahrnehmung unserer Sinne deutlich herabgesetzt. Alles Unwichtige im Außen wird dabei ausgeblendet. Ein Zustand, der zwischen entspanntem Wachsein und aktiver, nach innen ge-richteter Aufmerksamkeit liegt. Die hypnotische Trance hinterlässt sehr häufig das Gefühl, sich lange ausgeruht zu haben.

Kann man aus einer Trance nicht mehr erwachen?

Nein, diese Gefahr besteht nicht! Sollte es einmal vorkommen, dass der Therapeut aus welchen Gründen auch immer Sie nicht mehr anspricht während Sie in Trance sind, würden Sie auch hier in einen natürlichen Schlaf übergehen, aus dem Sie von allein wieder erwachen.

Was ist wichtig für eine erfolgreiche Hypnose?

Ein ausführliches Vorbereitungsgespräch. Auch wenn Sie sagen, dass Sie keine Fragen haben, ist ein aufklärendes, detailliertes Gespräch zwingend erforderlich.

Wie schnell merke ich Veränderungen?

Meist entfalten sich die Wirkungen allmählich, aber in der Praxis kommt es auch immer wieder vor, dass Menschen bereits nach einer Sitzung dauerhafte positive Resultate erzielen. Versprechen kann (und darf) das aber niemand. „Heilsversprechen“ jeglicher Art sind unseriös und in Deutschland gesetzlich untersagt. Daher: Niemand kann (und darf) Ihnen am Anfang einer Therapie sagen, ob Veränderungen mit Sicherheit eintreten werden. Jeder Mensch braucht seine eigene Zeit, um die Prozesse, in denen auf vielen Ebenen vie-les neu sortiert, organisiert und strukturiert werden muss, zu gestalten. Es gibt auch (wenige) Menschen, die schlicht gar nicht auf Hypnose reagieren.